Lokales Kino in Indien (Teil 2)



Exkurs: Filme in Hindi
Ein Ausschnitt aus einem der erfolgreichsten Bollywood-Filme aller Zeiten: Kabhi Khushi Kabhie Gham (kurz auch K3G). Im Deutschen bekannt unter "In guten wie in schweren Zeiten". Eine Szene mit zwei der erfolgreichsten indischen Schauspieler Kajol und Shah Rukh Khan, eine Liebesszene um genau zu sein. Starten Sie den Film aber jetzt nicht mit westlichen Erwartungen... Typisch auch der Drehort im Ausland.


Exkurs: Filme in Tamil
Die Tamil-Filmindustrie mit Sitz in Chennai ist die zweitgrößte Indiens, allerdings hat sie den Sprung ins Ausland bislang noch nicht geschafft. Dabei ist sie näher an der Lebensrealität Indiens dran - so tragen z.B. 80% Prozent der Inder einen Schnäuzer, von dem sich sämtliche Bollywood-Stars getrennt haben. Nicht aber Vijay, der Star aus Tamil Nadu.


Exkurs: Filme in Kannada
Die Kannada-Filmindustrie Made in Bangalore ist indienweit wohl eher unbedeutend, aber im Bundesstaat Karnataka ein heißes Politikum. So wurde Ende 2004 von Lokalextremisten in Kinos randaliert, die nicht Kannada-Filme im Repertoire hatten. Auch eine Kannada-Film-Quote wird immer gerne diskutiert. Besonders augenfällig wurde die lokale Bedeutung beim - wohlgemerkt natürlichen - Tod DER Filmlegende Karnatakas im April 2006: Dr. Rajkumar. Denn dieser führte zu tagelangen brutalen Straßenschlachten gegen alles und jeden, der nicht aus Karnataka stammt - vor allem aber gegen Tamilen, die die größte indische Minderheit in Karnataka stellen. Denn von tamilischen Rebellen war die Filmlegende Jahrzehnte vorher entführt worden. Ein kleines Rajkumar-Medley...

Der indische Superman



Und zum Abschluss noch ein kleiner Leckerbissen: Der indische Supermann. Das Motiv ist klar einem westlichen Film entlehnt. Dieses Gefühl beschleicht einen in der Tat regelgemäß beim indischen Film-Konsum. Ob Aitraaz, der klar dem Film "Enthüllung" entlehnt zu sein scheint, oder auch Murder, der unübersehbare Parallelen zu "Untreu" enthält, oder auch der kürzlich angelaufene Film Heyy Baby ("Drei Männer und ein Baby"), Deja-Vus sind nicht selten. Trotzdem haben auch diese Filme stets eine indische Komponente - wie auch "der "Superman"-Clip.

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